Immunsystem beim Pferd: Grundlagen, typische Schwachstellen und wie du es sinnvoll unterstützt

Ein „starkes Immunsystem“ entsteht beim Pferd nicht durch ein Wunderpulver, sondern durch ein stabiles Zusammenspiel aus Barrieren (Haut, Schleimhäute), Darmgesundheit, Nährstoffversorgung, Stressmanagement und passendem Training. Nahrungsergänzung kann dabei sinnvoll sein, aber nur gezielt und passend zur Gesamtration.

Wie funktioniert das Immunsystem des Pferdes?

Das Immunsystem arbeitet auf zwei Ebenen:

1. Angeborene Immunabwehr (unspezifisch)
Sie reagiert schnell, innerhalb von Minuten bis Stunden. Dazu gehören:

  • Haut und Schleimhäute als „Schutzmauer“

  • Magensäure und Darmbarriere

  • Fresszellen (z. B. neutrophile Granulozyten, Makrophagen) und Entzündungsreaktionen

2. Erworbene Immunabwehr (spezifisch)
Sie braucht länger (Tage), ist dafür „lern- und erinnerungsfähig“:

  • Antikörperbildung (B-Zellen)

  • gezielte Abwehr durch T-Zellen

  • Grundlage für wirksame Impfantworten

Wichtig: Ein großer Teil der Immunarbeit läuft über die Schleimhäute, vor allem im Darm. Die Darmflora und die Schleimhautbarriere sind maßgeblich daran beteiligt, Immunbalance zu halten und Krankheitserreger abzuwehren.

Was schwächt die Abwehrkräfte beim Pferd besonders häufig?

Wenn Pferde „immer wieder was haben“, liegt es oft nicht an „zu wenig Kräutern“, sondern an wiederkehrenden Belastungen:

Typische Immunsystem-Stresser

  • Dysbiose und Reizung im Verdauungstrakt (Futterwechsel, zu viel Stärke/Zucker, Stress, nach Medikamenten) siehe: Kotwasser beim Pferd
  • Stress (Transport, Herdenunruhe, zu wenig Ruhephasen, Turniersaison) – Stress verändert nachweislich die Darmmikrobiota. 
  • Nährstofflücken (v. a. Spurenelemente wie Zink, Selen; Vitamin E)
  • Parasitenmanagement, Impfstatus, chronische Entzündungen
  • Fellwechsel, Alter, Rekonvaleszenz, hohe Trainingsbelastung

Merksatz: Wenn Darm und Ration „wackeln“, wackelt meist auch die Immunstabilität.

Die 7 Grundlagen, die wirklich zählen

1. Raufutter-Qualität und -Menge als Fundament

Gutes Heu/Weide (sauber, schimmelfrei) ist nicht verhandelbar. Bei heiklen Pferden lohnt sich eine Heuanalyse (Energie, Protein, Mineralien).

2. Stabiler Fütterungsrhythmus

Viele kleine Portionen entlasten Magen und Darm. Große Futterpausen fördern Stress im Verdauungssystem und können die Barrierefunktion schwächen.

3. Proteinversorgung passend zum Bedarf

Immunsystem ist „proteinintensiv“ (Antikörper, Zellneubildung). Gerade Senioren, Sportpferde und Pferde im Fellwechsel profitieren oft von einer sauber kalkulierten Proteinversorgung.

4. Spurenelemente und Vitamine „auf Kurs“ bringen

Nicht „mehr“, sondern richtig. Besonders relevant fürs Immunsystem:

  • Zink (Haut-/Schleimhautbarriere, Wundheilung, Immunzellfunktion) 

  • Selen + Vitamin E (antioxidativer Zellschutz, Muskelfunktion, Immunantwort) 

5. Stress runter, Regeneration rauf

Mehr Weidegang/Bewegung, verlässliche Routinen, ausreichend Ruhe. Stress ist nicht „nur Kopfsache“, er wirkt messbar auf Darm und Entzündung. 

6. Hygiene, Zähne, Atemwege, Haut

Chronische Reize (z. B. Mauke, Hautprobleme, wiederkehrender Husten) sind eine Dauerbaustelle fürs Immunsystem.

7. Sinnvolles Training statt „Dauerfeuer“

Übertraining senkt die Belastbarkeit. Gute Trainingsplanung stärkt langfristig auch die Immunstabilität.

Darmgesundheit: der unterschätzte Immun-Booster

Der Darm ist kein „Futterrohr“, sondern ein hochaktives Immunorgan. Die Mikrobiota unterstützt u. a. die Barriereintegrität und beeinflusst Immunzellen. 
Transport- und Belastungsstress kann die Mikrobiota verschieben. 

Was du praktisch tun kannst

  • Futterwechsel langsam (mind. 7–14 Tage)

  • Stärke und Zucker im Blick behalten

  • Rohfaser hoch, Wasseraufnahme sichern

  • Bei empfindlichen Pferden gezielt den Darm unterstützen (vor allem in Stressphasen oder nach „Darm-Ereignissen“)

EquiVet® Intestinol

Wenn du eine gezielte Unterstützung von Magen bis Enddarm suchst (z. B. bei fütterungsbedingten Verdauungsstörungen, nach Stress, nach Futterumstellung), ist ein breit aufgestelltes Ergänzungsfutter wie EquiVet® Intestinol logisch: Es kombiniert u. a. Kräuter, Bierhefe, MOS (Hefeextrakt) und Saccharomyces cerevisiae (Verdaulichkeitsförderer) plus Vitamine/Spurenelemente. Zum Produkt
Dosierung laut Hersteller: Pferd (500 kg) 2×50 g/Tag, vorbeugend halbierbar.

Jetzt ausprobieren und das Pflege-Gel entdecken, das Bewegung wieder Freude macht.

Selen + Vitamin E: Antioxidativer Zellschutz mit enger Sicherheitsmarge

Selen ist wichtig, aber heikel: Der sinnvolle Bereich ist relativ eng, Überversorgung kann schaden.
Der NRC nennt als Bedarf für ein 1.100-lb/ca. 500-kg-Pferd etwa 1–1,25 mg Selen/Tag; UC Davis formuliert „mind. 1 mg, nicht mehr als 3 mg pro Tag“ als Richtwert.

Praxisempfehlung:
Bevor du Selen hoch dosierst, solltest du die Gesamtration kennen (Mineralfutter, Heu, ggf. Wasser, andere Zusätze). Im Zweifel: Blutwert checken und mit Tierarzt/Fütterungsberatung abstimmen.

EquiVet® Power Selen + Vitamin E

Für Phasen mit erhöhtem Bedarf (Sportbelastung, Fellwechsel, Regeneration) ist EquiVet® Power Selen + Vitamin E als kurweise Ergänzung schlüssig. Es liefert Selen (als Selenhefe) und Vitamin E; Hinweis: Tagesration wegen Selen nicht mehr als verdoppeln, empfohlen 1–2× jährlich als Kur.

neuigkeiten

Ein einfacher Fahrplan: So gehst du vor, ohne blind zu supplementieren

  1. Symptom-Check: Infekte, stumpfes Fell, schlechte Wundheilung, wiederkehrende Hautthemen, Leistungseinbruch, Kotwasser/empfindlicher Darm?
  2. Basis prüfen: Heuqualität, Fütterungsrhythmus, Stressquellen, Parasitenmanagement, Zähne.
  3. Ration nüchtern rechnen: Mineralfutter ja/nein, wieviel Spurenelemente kommen bereits rein?
  4. Gezielt ergänzen statt „alles auf einmal“:
  5. Darm instabil → kurweise EquiVet® Intestinol
  6. Haut/Hufe/Regeneration + Verdacht auf Zinklücke → EquiVet® Skin+Hoof Zink
  7. Belastung/Fellwechsel + Bedarf an antioxidativem Schutz → EquiVet® Power Selen + Vitamin E
  8. Nach 4–8 Wochen ehrlich auswerten: Was wurde wirklich besser? Wenn nicht: nicht weiter „draufkippen“, sondern Ursache suchen.

Dieser Artikel ersetzt keine tierärztliche Diagnostik. Wenn dein Pferd wiederkehrend krank ist, Fieber hat, deutlich abbaut, chronischen Durchfall/Kotwasser zeigt oder Wunden schlecht heilen, ist eine tierärztliche Abklärung Pflicht. Ergänzungsfuttermittel können unterstützen, aber sie lösen keine ungeklärte Ursache.