Durchfall oder Kotwasser beim Pferd? So erkennst du den Unterschied – und handelst richtig

In diesem Beitrag erklären wir dir verständlich, wie du Durchfall von Kotwasser unterscheiden kannst, welche Ursachen typisch sind und was du tun solltest, um deinem Pferd schnell zu helfen.

Wer morgens in den Stall kommt und nasse Hinterbeine, verschmutzte Schweifrüben oder matschige Pferdeäpfel entdeckt, ist oft zunächst erschrocken: Hat mein Pferd Durchfall? Oder handelt es sich um Kotwasser? Auch wenn beide Probleme auf den ersten Blick ähnlich wirken, steckt in Wahrheit Unterschiedliches dahinter – und die richtige Reaktion ist entscheidend.

Der entscheidende Unterschied

Bei Durchfall ist der gesamte Kot wässrig oder breiig. Die Pferdeäpfel sind kaum noch als solche zu erkennen, oft fehlt die normale Form komplett. Ein Pferd mit Durchfall setzt also nur flüssigen Kot ab.

Kotwasser dagegen sieht anders aus: Die Pferdeäpfel sind vorhanden und haben eine normale oder leicht veränderte Konsistenz. Zusätzlich tritt jedoch Flüssigkeit aus, die beim Absetzen oder auch zeitversetzt austritt. Diese Flüssigkeit läuft dann über Schweif und Hinterbeine – ein deutliches, oft übel riechendes Zeichen.

Kurz gesagt: Sind die Äpfel da, handelt es sich um Kotwasser. Sind sie weg, ist es Durchfall.

Warum die Ursachen so verschieden sind

Die Unterschiede sind nicht nur äußerlich, sondern auch in den Auslösern zu finden.

Durchfall entsteht meist akut: Er wird häufig durch Infektionen mit Bakterien oder Viren, Parasiten, verdorbenes Futter oder Vergiftungen ausgelöst. Auch Medikamente oder starke Stressbelastungen können den Darm so reizen, dass es zu heftigem, flüssigem Kot kommt. Durchfall bedeutet fast immer, dass das Pferd schnell Flüssigkeit und Elektrolyte verliert – und das kann lebensgefährlich werden.

Kotwasser hingegen ist selten eine akute Infektion. Hier spielen Fütterung, Haltung und Verdauungsbalance die größte Rolle: zu viel Kraftfutter, zu wenig Raufutter, Heu schlechter Qualität oder zu hoher Zuckeranteil, Stress im Stall, Zahnprobleme oder ein geschwächtes Verdauungssystem können den Auslöser darstellen. Kotwasser ist deshalb oft ein chronisches Problem, das über Wochen oder Monate anhält und für Pferd wie Besitzer sehr belastend ist.

Mehr Details dazu findest du auch in unserem ausführlichen Beitrag:
👉 Kotwasser beim Pferd – Ursachen, Symptome und was du tun kannst

Wann du sofort handeln musst

Nicht jeder matschige Apfel ist gleich ein Notfall – aber du solltest genau hinschauen.

Durchfall ist immer ein Warnsignal. Besonders wenn er länger als einen Tag anhält, wenn dein Pferd matt wirkt, Fieber hat oder die Futteraufnahme verweigert, solltest du sofort den Tierarzt hinzuziehen. Bei Fohlen gilt: Durchfall ist immer ein Notfall, da sie in kürzester Zeit austrocknen können.

Kotwasser ist zwar in der Regel nicht lebensbedrohlich, sollte aber ebenfalls ernst genommen werden. Zum einen verursacht es Schmerzen und Unwohlsein, zum anderen können die ständige Feuchtigkeit und Verschmutzung Hautreizungen und Ekzeme an Schweif und Hinterbeinen hervorrufen.

Erste Hilfe und Unterstützung im Alltag

Wenn dein Pferd Durchfall hat, solltest du zunächst prüfen, ob das Futter in Ordnung ist. Verdorbenes Kraft- oder Raufutter muss sofort entfernt werden, und dein Pferd braucht jederzeit Zugang zu frischem Wasser. Der Tierarzt kann durch eine Kotprobe Infektionen oder Parasiten ausschließen und im Ernstfall eine gezielte Behandlung einleiten.

Bei Kotwasser stehen Fütterung und Haltung im Mittelpunkt. Achte darauf, dass dein Pferd ausreichend strukturreiches Heu bekommt – mindestens 1,5 bis 2 Kilogramm pro 100 Kilogramm Körpergewicht. Kraftfutter sollte nur in Maßen und wirklich bedarfsgerecht gefüttert werden. Stress im Stall, häufige Futterwechsel oder schlechtes Raufutter können Kotwasser verschlimmern.

Zur Unterstützung der Verdauung hat sich der Einsatz spezieller Ergänzungsfuttermittel bewährt. Produkte wie EquiVet® Intestinol
kombinieren Kräuterextrakte und Präbiotika, die das Gleichgewicht im Darm fördern und so helfen können, Kotwasser nachhaltig zu reduzieren.

Fütterung als Schlüssel zur Darmgesundheit

Ob Durchfall oder Kotwasser – der Darm spielt bei beiden Problemen die Hauptrolle. Eine angepasste, strukturreiche Fütterung ist die Basis für eine gesunde Verdauung. Entscheidend ist, dass Pferde nicht nur satt werden, sondern ihr Futter auch im richtigen Rhythmus bekommen. Längere Fresspausen, zu viel Stärke oder ein unausgewogenes Mineralstoffverhältnis können die Darmflora ins Ungleichgewicht bringen.

Wenn du mehr dazu erfahren möchtest, empfehlen wir dir unseren Leitfaden:
👉 Pferde richtig füttern – die wichtigsten Grundlagen

Fazit: Den Unterschied erkennen – und richtig reagieren

Für dich als Pferdebesitzer:in ist es entscheidend zu wissen, ob dein Pferd an Durchfall oder Kotwasser leidet. Denn auch wenn die Symptome ähnlich wirken, sind die Ursachen und die nächsten Schritte sehr unterschiedlich. Durchfall bedeutet: sofort handeln und tierärztlich abklären lassen. Kotwasser erfordert dagegen ein genaues Hinschauen bei Fütterung, Haltung und Stressfaktoren – und oft eine gezielte Unterstützung der Verdauung.

Mit diesem Wissen kannst du nicht nur schneller reagieren, sondern auch die richtigen Maßnahmen ergreifen, um deinem Pferd nachhaltig zu helfen.

Häufige Fragen (FAQ)

Kann Kotwasser in Durchfall übergehen?

Ja, wenn die Verdauung massiv gestört ist oder eine Infektion hinzukommt, kann Kotwasser in akuten Durchfall übergehen.

Ist Kotwasser gefährlich?

Direkt lebensbedrohlich ist es meist nicht. Aber es schwächt das Wohlbefinden, fördert Hautentzündungen und weist fast immer auf ein tieferliegendes Problem hin, das gelöst werden sollte.

Hilft Mash bei Kotwasser?

Mash kann kurzfristig entlasten, ist aber keine dauerhafte Lösung. Viel wichtiger ist es, die Futtergrundlage zu prüfen und die Darmflora zu stabilisieren.

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Soforthilfe bei Durchfall und Kotwasser

Wenn es Durchfall ist, solltest du die Ernährung deines Pferdes überprüfen und auf mögliche Stressfaktoren achten. Eine schnelle Anpassung kann helfen, das Problem zu lösen.

Wenn es Kotwasser ist, ist es wichtig, die Futterzusammensetzung zu analysieren und eventuell auf eine ballaststoffreiche Diät umzustellen. Dies kann helfen, die Symptome zu lindern.